Die Ratte
In unseren Breitengraden gibt es vorwiegend 2 Arten von Ratten. Die vom Aussterben bedrohte Hausratte (lat. rattus rattus) und die Wanderratte (lat. rattus norvegicus). Unsere Heimtierratten sind domestizierte Wanderratten.
Lebensraum
Die Wanderratte ist an keinen bestimmten Lebensraum angepasst, sie hält sich aber gerne in der Nähe von Wasser auf. Man findet sie oft in Kellern, Kanalisationen, aber auch auf freiem Feld. Da bei ihr keine besondere Spezialisierung bezüglich Lebensraum und Futter vorliegt, hat die Wanderratte die Hausratte an den meisten Plätzen verdrängt.
Herkunft
Die Wanderratte wurde erstmals im 10. Jahrhundert in Europa nachgewiesen. Sie gelangte aus China, aus der Mongolei oder dem gemässigten Sibirien nach Europa. Dabei nimmt man an, dass sie über Russland oder auch Norwegen (daher ihr lateinischer Name) nach Westeuropa eingewandert ist.
Körperbau
Körpergrösse: 20 – 30 cm bei Männchen, Weibchen werden ca. 25 cm lang.
Schwanzlänge: 17 – 23 cm. Der Schwanz ist mit ca. 160 bis 205 Schuppenringen versehen und leicht behaart.
Gewicht
Das Gewicht von ausgewachsenen Wanderratten liegt bei Männchen etwa zwischen 350 und 700 Gramm, bei Weibchen zwischen 250 und 500 Gramm.
Pfoten
Ratten haben an den Füssen fünf Zehen mit Krallen, an den Händen lediglich vier Finger. Der Daumen ist zurückgebildet, ein abgeflachter Daumennagel ist jedoch meist vorhanden.
Gebiss
Ratten besitzen im Ober- und Unterkiefer je zwei Schneidezähne (Incisivi), danach folgen
eine grosse Zahnlücke (Diastema) und anschliessend drei Backenzähne (Molaren). Die
Ratten machen keinen Zahnwechsel durch und haben dementsprechend keine Milchzähne.
Augen
Ratten sehen nicht besonders gut. Ratten haben dunkelbraune, rote oder dunkelrote Augen. Das Dämmerungssehen ist bei Ratten eher gut entwickelt. Tiere mit dunkelroten oder roten Augen sind vermehrt lichtempfindlich.
Gehör
Ratten sind in der Lage, Töne im Ultraschallbereich (über 20 kHz) wahrzunehmen und zu erzeugen.
Für tiefe Töne unter 8 kHz ist die Ratte nicht mehr besonders empfänglich. Wer Ratten hält, sollte auf das
gute Gehör seiner Lieblinge etwas Rücksicht nehmen.
Tastsinn
Mit ihren Tasthaaren (Vibrissen), kann sich die Ratte gut orientieren. Daher sind auch erblindete Ratten keineswegs hilflos und können ein normales Leben führen.
Geruchsinn
Das Riechzentrum im Gehirn (Bulbus olfaktorius) ist bei der Ratte besonders ausgeprägt. Der Geruchssinn
der Ratte ist besonders wichtig für das Erkennen von Freund und Feind, und ebenso für das Aufspüren
von Nahrung.
Geschlechtsreife
Geschlechtsreife: ab 5-6 Wochen
Trächtigkeit: 21-25 Tage
Wurfgrösse: 4-12 Jungtiere (grössere Würfe bis zu 20 Jungtieren sind auch möglich)
Tagesrhythmus
Ratten sind dämmerungsaktiv. Tagsüber ruhen oder schlafen sie häufig.
Detaillierte Infos zur Ratte findet ihr findet ihr ausführlich beschrieben in unserem Rattenbuch.